Demenz – das Thema der Zukunft

Das Thema Demenz geht uns alle an. Viele von uns werden bereits davon berührt,sei es als Familienangehöriger eines an Demenz erkrankten Menschen, seies in der Nachbarschaft oder möglicherweise im beruflichen Umfeld. Diese zunehmende Erkrankung ist bis heute leider nicht heilbar – umso mehr müssen wirstetig daran arbeiten, dass den betroffenen Menschen die bestmögliche Behandlung und Pflege zukommt, damit sie in ihrer oft jahrelangen Krankheitszeit sogut wie möglich begleitet und unterstützt werden.

Definition und Arten

Definition:

Wörtlich übersetzt bedeutet Demenz „Weg vom Geist“ oder „ohne Geist“. Demenziell Erkrankte leiden organisch bedingt unter stetig fortschreitendem Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit. Betroffen sind das Erinnerungsvermögen, die Orientierung und das persönliche Empfinden. Demenz zieht das ganze Sein des Menschen in Mitleidenschaft. Seine Wahrnehmung (Desorientierung und Einschätzung von Gefährdungspotentialen), sein Verhalten (in sich gekehrt sein bis zur Aggressivität) und sein Erleben (innere Zerrissenheit).

Man unterscheidet 3 Demenzarten:

  • Zu 70% handelt es sich um die primäre Demenz. Diese ist irreversibel. Ursache kann die Alzheimer Krankheit sein, aber auch gefäßbedingte Krankheiten.
  • Zu 20% handelt es sich um die sekundäre Demenz. Sie ist reversibel und oft verursacht durch organische Störungen.
  • Zu 10% handelt es sich um Mischformen.

Stadien der Demenz

  • Die frühe oder leichte Demenz: Kennzeichen sind im frühen Stadium bspw. ein wiederholtes Vergessen von eben geführten Gesprächen oder gerade getroffenen Verabredungen. Eingeschränkte soziale Aktivitäten sind die Folge. Eine selbstständige Lebensführung wie auch die Hygiene ist nur noch teilweise möglich.
  • Die mittlere Demenz: Es ist nur noch ein Zugriff auf länger zurückliegende Erinnerungen möglich. Eine selbstständige Lebensführung ist kaum noch machbar. Soziale Kontakte brechen in der Regel ab.
  • Die späte oder schwere Demenz: Starke Desorientierung, eine notwendige kontinuierliche Beaufsichtigung und Hilfestellung in allen Bereichen sind hier unerlässlich. Tagesgeschehnisse jeglicher Art haben kaum Einfluss.

Betreuung und Pflegeleistung

Zentrale Aufgabe in der Betreuung ist es, Menschen mit Demenzerkrankungen in ihren Erinnerungen und Erfahrungen zu berühren. Je mehr der neue Alltag dem gleicht, den die Menschen früher erlebt haben, desto höher ist die Erfolgswahrscheinlichkeit. Notwendiger begleitender Faktor ist ein Tagesablauf, der möglichst stressfrei und ohne Überforderung gestaltet wird. Deshalb sind Abläufe nicht verbindlich vorgesehen, sondern im Rahmen der Gemeinschaft abweichend vom Plan frei gestaltbar. Während es im klassischen Ablauf einer Senioreneinrichtung als No-Go gilt, dass ein Bewohner um 11 Uhr noch nicht gefrühstückt hat, kann dies hier durchaus für Einzelne die Regel sein. Zum Beispiel, wenn jemand in seinem Berufsleben geschichtet hat und es gewohnt ist, lange zu schlafen. Voraussetzung für diese individuelle Gestaltung ist es, die Lebensgewohnheiten und eindrücklichsten Lebenserfahrungen der Pflegebedürftigen genau zu kennen.

Wir ermitteln die Beschränkungen des Bewohners, formulieren Ziele und legen Maßnahmen und Fristen fest, mit denen ein Hauptziel erreicht werden soll. Diese individuellen Maßnahmen werden in der Regel durch Einzeltherapien erreicht. Zusätzlich finden gruppendynamische Aktivitäten statt. Beispiele hierfür sind die Zehn-Minuten-Aktivierung, die Tanz- und Musiktherapie, die Aromatherapie oder die Erinnerungsarbeit. Wichtig ist, dass der Kontakt zu Menschen, die nicht von Demenz betroffen sind, weiterhin aufrecht gehalten wird. Hierfür kann unter anderem ein gemeinsamer Kino- oder Kegelabend ein exzellentes Mittel sein. Die Pflegeleistung wird nach den gleichen Kriterien und unter gleichen Qualitätsmaßstäben wie im klassischen Pflegebereich erbracht.